Ihr lieben Gäste dieser Webseite von Herz und Liebe. Ab heute könnt ihr eine mehrteilige Serie über alle meine Gefühle lesen, welche gerade im Augenblick des Schreibens in mir zu spüren sind. Diesmal geht es um die Trauer und wie ich versuche, damit umzugehen.
Manchmal verlieren wir etwas in unserem Leben, was uns ganz viel bedeutet.
- sei es durch Tod,
- durch Trennung, Scheidung
- durch Abschied
- oder auch Verlust
Oft heißt es im Leben von etwas Abschied nehmen. Auch ich selbst bin davon betroffen. Ihr konntet ja dies alles schon unter TRÄNEN der LIEBE in Mühlis Welt lesen.
Jetzt heißt es mein Herz zu heilen, wieder zu mir selbst zu finden und neue Kraft, Mut, Stärke, Zuversicht und Lebensfreude zu tanken, sonst habt ihr mit mir keine Freude mehr. 🙂
Loslassen, Versöhnung, einverstanden – ja sogar dankbar zu sein, für Situationen, die uns weh tun ist eine große Herausforderung. Darüber habe ich ebenfalls berichtet unter LOSLASSEN – VERSÖHNUNG.
Nun ist der Zeitpunkt gekommen, wo ich mich nicht mehr ablenken kann, sondern aktive Trauerarbeit gefragt ist. Weil es vielen Menschen so ähnlich geht, teile ich meine Gedanken und vor allem Gefühle mit euch.
Elisabeth Kübler Ross schreibt in ihrem Buch von den 5 Phasen der Trauer: Genau diese Phasen habe auch ich erlebt und kann sie nur bestätigen:
1. Leugnung – nicht glauben können oder nicht wahrhaben wollen
Zuerst wenn uns ein Abschied, ein Verlust oder ein Schicksalsschlag trifft, können wir dies gar nicht glauben. Wir wollen die Realität einfach nicht sehen. Bei mir hat diese Phase 4 Jahre gedauert, ja eigentlich 5.
Als Karin sagte, dass sie sich von mir trennen will, wollte ich dies nie wahr haben, denn es kann nicht sein, was nicht sein darf, dachte ich jedenfalls. Bis einen Monat vor der Scheidung lebte ich von der Hoffnung, der Zuversicht und dem Glaube daran, dass alles wieder gut wird.
Irgendwann müssen wir aber die Realität des Verlustes akzeptieren, auch wenn wir uns diesen Menschen noch so sehr zurückwünschen, es wird uns alles nichts helfen und uns kann auch keiner helfen, solange wir die Tatsachen nicht wahrhaben wollen.
2. Zorn – Ärger, Wut,
Mensch, was hatte ich die letzten Jahre immer wieder mal einen Zorn auf Gott, auf andere Menschen und auch auf mich selber. Ja es gab Augenblicke, da wurde ich richtig wütend. Hab die Türe zugeknallt, in der Firma meinen Frust ausgelassen an meinen Mitmenschen und mit Gott geschimpft, wie Don Camillo.
Natürlich verstand ich es nicht, denn beide haben wir keine großen Fehler in der Beziehung und Partnerschaft gemacht, die eine Trennung rechtfertigen würde. Im Gegenteil wir waren und sind noch immer wie beste Freunde und Geschwister, die sich gut verstehen, aber auch nicht mehr. Dass dies für eine beiderseitige glückliche Partnerschaft zu wenig ist, wollte ich einfach nicht kapieren und wurde deshalb auch ab und zu wütend.
3. Verhandeln – mit der Partnerin, mit sich selbst, dem Leben und Gott
Wenn man gemerkt hat, dass Zorn und Ärger überhaupt nichts bringen und die Sache noch schlechter machen, versucht man zu verhandeln.
Was habe ich mit mir selbst alles ausgehandelt, wie ich mich ändern will, um Karin zu gefallen, damit sie bei mir bleibt. Was würde ich nicht alles TUN und auch aufgeben, um ihre Liebe wieder zu gewinnen.
Danach gab es Verhandlungsversuche mit der Partnerin, dem Leben und vor allem mit Gott. 15 Jahre lang saß ich am See und habe Gott darum gebeten, dass Karin und ich gemeinsam glücklich werden dürfen.
Als der Erzbischof von Salzburg Franz Lackner mich zu Papst Franziskus nach Rom in den Vatikan mitgenommen hat, versuchte ich sogar einen Deal mit Gott auszuhandeln. Im Petersdom habe ich Gott versprochen, dass ich DIAKON werde, wenn Karin bei mir bleibt.
Um dieses Versprechen zu untermauern, habe ich tatsächlich mit dem Theologischen Fernkurs, welcher 3 Jahre dauert begonnen. Dies wäre die Grundvoraussetzung um als Diakon geweiht werden zu können. Irgendwie war ich ein schlechter Verhandler, denn als Geschiedener kann ich gar nicht mehr Diakon werden.
Mittlerweile wurde nicht nur der Theologischen Fernkurs abgebrochen, sondern ich habe mich auch aus der katholischen Kirche völlig zurückgezogen. In dieser Form der Kirchengemeinschaft sehe ich einfach keinen Platz mehr für einen Geschiedenen.
Gott für alles zu danken und mich mit ihm ganz tief und direkt verbunden zu fühlen, dazu brauche ich keine Amtskirche. Es gibt auch viele andere Menschen, die Gott danken und sich jeden Tag bewusst sind, welche Gnade wir von Gott erhalten haben, um gesund in diesem Paradies auf Erden leben zu dürfen.
4. Depression – Hilflosigkeit
Ja manchmal so phasenweise bin ich in eine kurze Depression und Hilflosigkeit geschlittert. Dies kann man in den letzten 5 Jahren aber eher in Stunden abzählen. Dafür bin ich sehr dankbar.
Um andere Menschen besser zu verstehen, durfte sich auch das Gefühl von Depression in mir zeitweise zeigen.
Gott sei Dank konnte ich diese Depression in vollem Bewusstsein annehmen und dankbar an meine Freunde weitergeben. Gute Freunde zum Reden waren immer für mich da, wenn ich den Wunsch hatte einmal jemanden mein Herz auszuschütten.
Geholfen hat mir natürlich auch das viele Schreiben, denn damit durfte und konnte ich mir alles was mich bedrückt hat, von der Seele schreiben. Irgendwie wäre es ja sehr traurig, wenn nach 25 Jahren Bewusstseins Arbeit die Depression stärker wäre als die Lebensfreude.
Doch machen wir niemals den Fehler, Depressionen unangenehme Gefühle und negative Erlebnisse zu verdrängen. Auch ich als Lebensfreudetrainer musste da durch.
5. Akzeptanz – Einverstanden sein – ja einfach annehmen, wie es ist.
Dies ist der letzte Punkt in der Trauerarbeit laut Elisabeth Kübler Ross. Erst wenn man die Situation angenommen hat, wie sie ist, kann die Trauerarbeit und das Loslassen beginnen.
- Meine Trauerarbeit derzeit ist ein Buch von Louise Hay und David Kessler mit dem Namen „Heile dein Herz“ Wege zur Liebe und Kraft bei Trennung, Verlust und Abschied.
- weiters habe ich verschiedene Workshops und Seminare bei guten Freunden besucht, wo es ums Loslassen und Versöhnen geht
- dazu kommt, sich viel in der freien Natur aufzuhalten, alleine mit sich zu sein, um vor allem sich mit sich selbst zu versöhnen, um wieder frei für ein neues, anderes Leben zu werden.
Vergessen wir niemals, egal wo wir auch immer hin fahren, fliegen oder flüchten, immer nehmen wir uns selber mit
Was weniger bringt, seine Gefühle zu verdrängen, sich mit anderen Dingen abzulenken, immer unter Menschen zu sein, oder sich voll und ganz in die Arbeit zu vertiefen.
Irgendwann holt uns das Gefühl der Trauer ein, wenn wir uns nicht intensiv damit beschäftigen und die Situation so annehmen können, wie sie derzeit gerade ist.
herzliche Grüße von Helmut
Gefühle Teil 4 – Liebeskummer – Selbstzweifel – Todessehnsucht
Gefühle Teil 5 – Wenn DU nicht mehr weiter weißt – Gedicht