Nachdem wir gemeinsam in Teil 1 den Weg vom Europakloster Gut Aich auf den Falkenstein bis zur Hacklwurfkappelle gepilgert sind, geht’s nun weiter bis zum eigentlichen Ziel nach St. Wolfgang.
Wolfgangweg Teil 1 von St. Gilgen auf den Falkenstein
Wir beginnen wieder bei der Hacklwurfkapelle und gehen nun talwärts Richtung St. Wolfgang. Noch mit aller Aufmerksamkeit ein paar Blumen fotografiert, bevor wir starten.
Auf dem Weg begegnen wir auch einem schönen Bachlauf, welcher uns eine Zeit lang begleitet. Da ist mir folgender Text von HAN SHAN (alias Herman Ricker) in den Sinn gekommen.
Sich von Wünschen, Ängsten und Vorstellungen zu befreien,
und damit sich SELBST zu besiegen,
ist wohl die größte Herausforderung,
die jeder einzelne Mensch in diesem Leben annehmen kann.
(Han Shan – budhistischer Mönch, vorher sehr erfolgreicher Unternehmer und Geschäftsführer aus Hessen in seinem Buch übers Loslassen)
Panta Rhei – Alles fließt, meine Gedanken drehen sich genau um dieses Loslassen können und mir wird bewusst, dass es mir bis jetzt noch nicht möglich war, mich von meinen Wünschen, Ängsten und Vorstellungen zu befreien.
Neale Donald Walsch hat einmal geschrieben: „Wenn alles sich verändert, verändere Alles – Inneren Frieden finden, in schwierigen Zeiten“
Genau daran erinnere ich mich, wenn das Wasser so talwärts fließt und niemals derselbe Moment bleibt, wie er ist. Daher dürfen wir gerade beim Pilgern viele innere Glücksmomente sammeln.
Weiter gehen wir zur Rastkapelle, wo der Legende nach der Heilige Wolfgang auf diesem Stein gesessen ist, der sich dann wie Wachs nach ihm geformt haben soll. Daher auch Wachsstein genannt.
Weiter ginge es dann entlang der Strasse in den Ortsteil Ried. Wer mit mir geht, bekommt jedoch eine andere Sichtweise, denn wir biegen ab in den Riedersteig. Ein wunderschöner Naturweg, welcher uns entlang von Wäldern, kleinen Bächen und durch ein echtes kleines Paradies für Verliebte zur Hupfmühle (ein kleines Gasthaus) führt.
Entlang des Weges fällt mir auf, dass die wunderschönen Frühlingsrosen schön langsam verwelken und wieder neue andere Blumen blühen. Dazu auch immer wieder morsches, abgestorbenes Holz aus dem wieder neues Leben wächst.
Der Weg führt uns dann zu einem der schönsten romantischen Plätze, die ich je gesehen habe. Kein Wunder, dass dies wieder ein „Gschma Platztl“ für Verliebte und romantische Stunden ist. Um dies sehen zu können, müssen wir bei der Hupfmühle, aber wieder einen kleinen Abstecher von 5 Minuten machen.
Nach diesen Eindrücken geht’s wieder weiter Richtung St. Wolfgang, durch romantische Wälder auf dem Malersteig hoch über dem Wolfgangsee, bis wir schließlich am Kalvarienberg ankommen.
Leider ist die Kirche am Kalvarienberg die meiste Zeit verschlossen, doch wir machen hoch über St. Wolfgang noch einmal Rast und geniessen die Aussicht auf unser Ziel der Pilgerwanderung. Wie alles Im Leben braucht es auch beim Pilgern einen bedeutenden Anfang – einen Weg und ein lohnendes Ziel. Meistens gibt es zu diesem Ziel viele Wege und manche davon sind auch Umwege. Schauen wir noch einmal zurück:
- Bedeutender Beginn beim Europakloster Gut Aich
- viele verschiedene Wege, etwas Abseits des vorgegebenen Weges, haben wir die allerschönsten Augenblicke erlebt und wir haben uns die Zeit genommen, den Weg zu geniessen. Pilger sammeln Glücksmomente und verlieren nie das Ziel aus den Augen.
- und nun sind wir bei einem sehr lohnendem Ziel angekommen. Hier nun die letzten Meter bis zum Pilgerbrunnen in St. Wolfgang.
Angekommen am Ziel.
Der Wolfgangibrunnen ist ein mehr als 500 Jahre alter Pilger- oder Wallfahrerbrunnen vor der Pfarrkirche von St. Wolfgang. Das „Wolfgangiwasser“ galt für vielerlei Leiden und Gebrechen als besonders heilsam. Man wusch sich zuerst die Augen, benetzte den Mund, trank es und nahm es in meist blauen Glasflaschen abgefüllt als kostbaren „Gesundbrunnen“ mit nach Hause.
Am Pilgerbrunnen von St. Wolfgang befindet sich auf dem Schalenrand eine Inschrift, die in mehrfacher Hinsicht auf die Gründe zur Errichtung des Quellenheiligtumes hinweist. Ich pin zu den eren sandt wolfgang gemacht abt wolfgang häbrl zu mänsee hat mich petracht zu nütz und zu frömen der armen pilhgrümb dye nit haben gelt umb wein dye sollen pey dissen wasser frelich sein Anno dm 1515 jar ist das werck voll pracht gott sey globt
Der Brunnen ist von Abt Wolfgang Haberl zu Ehren seines Namenspatrons des heiligen Wolfgang, errichtet worden und diente auch andererseits der Labung für die zahlreichen Wallfahrer. Denn die nicht haben Geld für Wein, sollen bei diesem Wasser fröhlich sein!
Fröhlich war auch mein Freund Toni Wintersteller, als er mit der Pilgerfahne vor dem alten Turmkreuz der Pfarrkirche von St. Wolfgang stand, nachdem die Fahne auch ihre Bezeichnung und ihr Symbol trägt.
Nun aber zur der Wallfahrer und Pfarrkirche von St. Wolfgang, deswegen wir ja hier sind.
Der Überlieferung nach wurde die Kirche von Bischof Wolfgang von Regensburg gebaut. Bischof Wolfgang von Regensburg kam 976 in das Benediktinerkloster Mondsee und ging dann weiter in die Gegend am Abersee (Wolfgangsee). Auf dem Falkenstein, als Einsiedler lebend, fasste er den Entschluss, eine Kirche zu bauen. Der berühmte Beilwurf, sollte als göttliche Fügung, über den Standort entscheiden.
Wolfgang warf vom Falkenstein aus ein Beil in das Tal. Er gelobte an dessen Fundort eine Kirche und eine Klause zu errichten. Auf einem felsigen Hügel fand er nach drei Tagen Suche das Beil; er begann unverzüglich damit, eine Kirche zu bauen.
Bekanntestes Stück der Ausstattung ist der Pacher-Altar. Der Flügelaltar mit drei Schauseiten ist der einzige komplett erhaltene Altar des Michael Pacher. Leider ist dieser in der Zeit vor Ostern mit sehr schönen Bildern verdeckt, darum konnte ich nur die Abdecktafeln fotografieren. Dahinter verbirgt sich einer der schönsten gotischen Altäre dieser Welt. (Einfach selbst kommen und anschauen 🙂
Die St. Wolfganger wurden einmal von einer komischen Idee befallen und wollten tatsächlich diesen wertvollen Michael Pacher Altar für einen barocken Altar austauschen. Auch der barocke Altar sieht sehr gut aus und so kam es, dass in der Pfarrkirche von St. Wolfgang nun 2 Altäre stehen.
Hier nun ein Auszug aus Wikipedia zu diesem barocken Altar.
Der Altar ist ein Werk des Thomas Schwanthaler, einem Bildhauer aus Ried im Innkreis. Eigentlich sollte dieser Altar ein Ersatz für den Pacher-Altar werden, da der gotische Altar in der Barockzeit keinen Gefallen mehr fand. Aus Respekt vor der Arbeit Pachers, soll Schwanthaler den Abt von Mondsee bewogen haben, den alten Altar nicht zu entfernen sondern für den neuen Altar einen anderen Platz zu bestimmen.
Im übrigen ist die Kirche wunderschönausgestattet
Nach einer gemütlichen Einkehr, kommt erst der Höhepunkt dieser Pilgerreise am Wolfgangweg. Zurück nach Fürberg geht es nämlich mit dem Schiff, entlang eines großartigen Panoramas vom Weißen Rössel bis zum Schafberg und vielen anderen unvergesslichen Augenblicken.
Von Fürberg geht es dann wieder entweder zu Fuß direkt nach Winkl zum Europakloster Gut Aich, vorbei am Hildegardzentrum oder einen wunderschönen romantischen Weg nach St.Gilgen entlang des Wolfgangsees. Dies ist aber wieder eine andere Geschichte und diese wird dann lauten: „Pilgern für Verliebte – natürlich mit den schönsten und romantischten Plätzen, welche meist im Verborgenen liegen 🙂
Wenn du diesen Weg mit mir gehen willst einfach melden unter:
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- Du kannst mich auch anrufen unter 0660 / 3514145
GROSSER PILGERWANDERTAG ist übrigens am
29 JULI 2017 von 08.30 Uhr bis 17.00 Uhr
Hier noch einmal der Teil I – des Wolfgang Weges
Wolfgangweg Teil 1 von St. Gilgen auf den Falkenstein
herzliche Grüße von Helmut